TERRA X
Das beliebte sechsteilige Epos über 2000 Jahre Deutsche Geschichte. Gedreht von Felix Meinhardt für das ZDF. Terra X - Die Deutschlandsaga begeisterte Tausende Menschen in ganz Deutschland und ist für jeden der es nicht kennt, auf jeden Fall eine Reise wert.
DEUTSCHLAND ERLEBT, VOM ERSTEN FEUER BIS ZUM ERSTEN AUTO
In der sechsteiligen Doku-Reihe "Deutschland-Saga" erzählt der Historiker Christopher Clark ("Die Schlafwandler") die spannende Kulturgeschichte unseres Landes.
Woher kommen wir? Was eint uns? Wer sind wir? Die Entdeckungsreise durch unser Land führt den gebürtigen Australier und Geschichtsprofessor Christopher Clark von den "Ur-Deutschen" und Germanen hin zu den großen "Superstars" wie Martin Luther, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Sebastian Bach und Albert Einstein. "Mich fasziniert vor allen die große Vielfalt Deutschlands", sagt Christopher Clark, der in einem nostalgischen VW-Käfer die schönsten und symbolträchtigsten Orte unseres Landes bereist. Dabei hält er uns Deutschen von außen augenzwinkernd den Spiegel vor, entdeckt liebenswerte Eigenheiten und lädt den Zuschauer ein zu einem eindrucksvollen Streifzug durch die deutsche Kultur und Geschichte.
Ein tiefer Einblick in die deutsche Geschichte
So haben Sie Deutschland noch nie gese­hen. Die Bilder der Reise durch die Jahrtausende durfte ich in Szene setzen. Nach meinem Studium an der Filmaka­demie in Ludwigsburg vergleiche ich den Auftrag des ZDF mit einem Ritterschlag: eine Auszeichnung, gleichzeitig aber auch eine große Herausforderung. Die Deutschlandsaga ist eine sechsteilige Expedition in die Seele der Deutschen. Eine Reise durch die Jahrtausende – von der Steinzeit und der Welt der Germanen übers Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Staffel ist auch als DVD im Handel erhältlich, Spieldauer: 270 Minuten. Sendetermine und Wiederholungen sind regelmäßig im TV zu sehen.
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teil 1: woher wir kommen
teil 2: wovon wir schwärmen
teil 4: wonach wir suchen
teil 3: was uns eint
teil 5: was uns antreibt
teil 6: wer wir sind
magische momente, bilder die bleiben.
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ein episches projekt
Dokumentation und Unter­haltung – gefragt war alles in einem. Dementsprechend aufwendig waren die Anforderungen an die Technik. Die RED EPIC Kamera hat mir für Szenen über die Neandertaler, Gebrüder Grimm, Faust, Schopenhauer oder Kaiser Wilhelm II. eine unangefochtene Detailtreue gebo­ten. Das Ultra­-HD­-Bild in 5K ist unglaub­lich fein und exakt. Gefragt war bei der Saga vor allem ein außergewöhnlicher Ansatz zur Entwick­lung einer den Dimensionen des Themas angemessenen Bildsprache. Ein unglaublich lehrreiches Projekt, aufgrund der langen Pro­duktionszeit, Größe des Teams, das Budget und die Zeitreise von den Nean­dertalern bis heute.
woher wir kommen
Teil 1
die schwäbische alb - ein schlüsselpunkt der deutschen geschichte
Wer waren die ersten Menschen auf deutschem Boden? Welche Spuren haben sie hinterlassen, und wie weit reichen diese bis in die Gegenwart?
Die Frage nach unseren Ursprüngen führt Christopher Clark zunächst in die Schwäbische Alb, wo vor rund 14.000 Jahren steinzeitliche Jäger lebten. Im Eselsburger Tal stellte der Homo sapiens Rentieren und Bären nach, suchte Schutz in den Höhlen der Kalkfelsen und fertigte raffinierte Steinwerkzeuge an. Die „Deutschen“ jener Zeit waren durchaus schöpferisch, ihre Erfin­dungen „made in Germany“ fanden schon damals weite Verbrei­tung. Doch sind die urzeitlichen Bewohner des Schwabenlandes bei weitem nicht als erste Vorfahren der späteren Deutschen an­zusehen.
Die "Ur-Deutschen"
Bei den „Ur-Deutschen“ zählt zweifellos der Neandertaler zu den prominentesten Vertretern. Lange Zeit hielt man den robusten Eiszeitmenschen mit der fliehenden Stirn, der im Jahre 1856 im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt wurde, für den Angehörigen einer ausgestorbenen Nebenlinie der großen Menschenfamilie. Inzwischen weiß man aber: Der rätselhafte Urzeitjäger, der vor 30.000 Jahren scheinbar spurlos von der Erde verschwand, lebt in Wirklichkeit weiter – nämlich in uns. Bis zu vier Prozent Nean­dertaler-Gene tragen Menschen von heute in sich. Irgendwann einmal müssen also der Homo sapiens und der Neandertaler Sex mit­einander gehabt haben – vermutlich vor etwa 50.000 Jahren.
wovon wir schwärmen
Teil 2
der deutsche wald, unsere märchen und geheimen sehnsüchte
Warum haben Wälder, Ritterburgen, Märchen, Mythen und Sagen eine so große Bedeutung im Reigen der Befindlichkeiten, die man den Deutschen immer wieder zuschreibt? Warum nehmen Dramen wie das Nibelungenlied einen so hohen Rang in der kulturellen Selbstwahrnehmung ein? In der dritten Folge der Deutschland-Saga macht sich Christopher Clark auf die Suche danach, was Deutsche zum Schwärmen bringt. Auf der Gefühlsskala rangiert der Wald ganz oben. Diese Vorliebe hat eine lange Tradition. Schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus beschrieb Germanien als ein Land unendlicher Wälder. Eigenartig wirkte auf die Römer, dass es keine Tempelbauten in Germanien gab, vielmehr Haine und Bäume, die als Heiligtümer verehrt wurden. Tatsächlich haben sich die Deutschen ihre innige Beziehung zu den Pflanzenriesen bewahrt. So markierten Bäume über die Jahrhunderte den Gerichtsplatz und den Mittelpunkt eines Dorfes.
Deutsche Kulturgeschichte in aller Munde
Unter der Linde feierte man die Feste des Jahreskreises, in ihre Rinde schnitzte man die Initialen von Liebenden. Bäume sind Symbole des Beständigen und Erhaltenswerten. Vielleicht entlud sich der Zorn der Schwaben gegen das umstrittene Bauvorhaben „Stuttgart 21“ gerade deshalb in dem Moment, als die Bäume des Schlossgartens gefällt werden sollten. Eng verbunden mit dem Wald sind viele deutsche Märchen, wie etwa „Hänsel und Gretel“ oder „Rotkäppchen“. Sie und andere Figuren entstammen den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, die – gleich nach der Lutherbibel – das weltweit meistverbreitete Buch der deutschen Kulturgeschichte sind. Die Welt der Märchen hat das Bild Deutschlands bis heute geprägt. Und noch 200 Jahre nach der ersten Ausgabe der Sammlung der Gebrüder Grimm wachsen Kinder – nicht nur in Deutschland – mit Schneewittchen, Dornröschen und Rapunzel auf.
was uns eint
Teil 3
der lange weg des zusammenwachsens
Jene bewegenden Szenen, die um die Welt gingen, von Wende, Mauerfall und Einigung, sind inzwischen ein Vierteljahrhundert alt. Doch auch schon lange davor bemühten sich Menschen immer wieder um die Einheit im Herzen Europas.
Noch immer zeugen eindrucksvolle Filmaufnahmen, Bilder und ein Musikhit davon, wie der "Wind des Wandels" um sich griff und die Menschen mit sich nahm. Was sich damals ereignete, zählt ohne Übertreibung zu den historischen Glücksfällen der deutschen Geschichte: Zum ersten Mal wurde die deutsche Ein­heit in Freiheit und in Frieden Wirklichkeit, eine Premiere.
Der "Vater" Europas
1200 Jahre vorher waren es andere, die sich um die Einheit im Herzen Europas bemühten – freilich unter ganz anderen Prämis­sen. Christopher Clark reist in seinem VW Käfer nach Aachen, dem Lieblingsort Karls des Großen. Der mächtige Frankenherr­scher, den bereits Zeitgenossen als "Vater Europas" bezeichne­ten, war getrieben von der Idee, ein im christlichen Glauben ge­eintes Imperium zu errichten. Schritt für Schritt dehnte er seinen Herrschaftsraum nach Osten aus, verleibte seinem Reich auch die Gebiete der Bayern und der Sachsen ein und führte dafür grausame Kriege. Es gelang ihm erstmals die germanischen Festlandsstämme unter einem gemeinsamen Dach zu vereinen – ob es ihnen gefiel oder nicht. Karl verlieh dem europäischen Viel­völkergebilde eine politische Struktur und schuf damit auch eine Grundlage für das spätere Reich der Deutschen.
An dessen Anfang steht Otto I.: Unter seiner Herrschaft entwi­ckelte sich das Reichsgebiet zu einer Art "Dachverband der Deutschsprachigen". Von deutscher Einheit und Nation konnte noch lange nicht die Rede sein. "Heiliges Römisches Reich" nannte sich das Imperium fortan, dessen Krone deutsche Kaiser fast 900 Jahre lang trugen. Die Menschen in der Mitte Europas konnten sich als Angehörige dieses Reiches fühlen – oder auch einfach als Bayern, Sachsen, Franken oder Schwaben.
Eine gemeinsame Sprache
Clarks Suche nach dem, was die Nation eint, führt ihn schließlich auf die Spur jenes Mannes, der den Deutschen eine gemeinsame Sprache gab: Martin Luther wurde zur Identifikationsfigur, zu ei­ner Art "Popstar" seiner Zeit. Er wetterte gegen das päpstliche Rom und appellierte an nationale Gefühle. Doch Luthers Refor­mation spaltete zugleich. Der Glaubensstreit führte später in den Dreißigjährigen Krieg, der das Land verwüstete und Deutschland zum Schlachtfeld Europas machte.
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wonach wir suchen
Teil 4
das land der dichter und denker
Warum gilt die Romantik als Wegbegleiter der Deutschen? Wa­rum haben letztlich Dichter und Denker die Nation der Deutschen erfunden? Und was ist dran am Begriff der Kulturnation? Diese Fragen begleiten Christopher Clark auf seiner Reise in der vierten Folge der "Deutschland-Saga".
An Schöpfergeist hat es hierzulande nie gemangelt. Deutschland brachte Komponisten hervor, die zeitlose Klangwelten schufen wie Bach, Beethoven oder Wagner. Forscher und Gelehrte wie die Brüder Humboldt wollten nicht nur die Welt erkunden, sondern den Menschen durch Bildung zu einem besseren Wesen machen. Was hat Philosophen wie Kant, Marx oder Nietzsche oder Adorno bewegt bei ihrer Reflexion und Kritik gesellschaftlicher Zustände?
Große Berühmtheiten
In dieser Folge der "Deutschland-Saga" begegnet Christopher Clark so manchem großen Geist, auch solchen, die von "außen" auf die Deutschen blickten, wie Mark Twain und Madame de Staël. Die französische Schriftstellerin, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts Deutschland bereiste und das Bild vom "Land der Dichter und Denker" prägte, fiel zunächst das provinzielle Element des deutschen Genies auf. Schrullige Junggesellen waren darunter, die in ungeheizten Dachzimmern einer Kleinstadt die Welt aus den Angeln heben wollten. Carl Spitzweg und Wilhelm Busch haben solch kauzige Typen aus der deutschen Provinz später ironisch-bissige Bilder und Texte gewidmet.
Ganz anders als in Frankreich, wo alles Bedeutende aus Paris kam, gab es in Deutschland eben kein kulturelles Zentrum, sondern viele kleine. Ein Ergebnis der jahrhundertelangen politischen Zersplitterung Deutschlands, in der viele adlige Dynastien im Wettstreit standen. Daher die vielen Theater, Opernhäuser und Universitäten, von denen es hierzulande mehr gibt als anderswo in Europa.
was uns antreibt
Teil 5
dem ingenieur ist nichts zu schwer
Auch Christopher Clark stellt in der "Deutschland-Saga" fest: Die Nachfolger Leonardo da Vincis müssen sich eindeutig weiter nördlich von dessen Heimat angesiedelt haben.
Zumindest diejenigen, die dem Universalgelehrten der Renaissance auf dem Feld der "technischen Erfindungen" nacheiferten. Schon der florentinische Alleskönner trug den Titel "Ingenarius" und es sind vor allem Leistungen dieses Standes, die heute noch den Wirtschaftsstandort Deutschland prägen. Bei den Patenten teilen sich deutsche Wissenschaftler gegenwärtig die ersten Plätze mit der Konkurrenz aus den USA und Japan. Hat das etwas mit Disziplin, Gründlichkeit und Präzision zu tun? Oder entwickelten sich im industriell einst etwas verspäteten Deutschland Strukturen, die das Handwerkliche begünstigten sowie das Forschen um seiner selbst willen? Bei einem Streifzug durch die Geschichte der Entdeckungen und Erfindungen führt Clark vor Augen, was die Welt deutschen "Superhirnen" zu verdanken hat: ob Fahrrad, Auto, Dynamo oder Flugzeug.
Doch wo liegen die Anfänge?
Christopher Clark wandelt auch auf den Spuren der Mobilität, die nicht erst mit Carl Friedrich Benz, dem Erfinder des modernen Automobils oder Ottos gleichnamigen Motor begann. 1813 baute Karl Drais seine erste vierrädrige Fahrmaschine, angetrieben mit den Füßen. In Erinnerung aber blieb der badische Forstmeister und passionierte Erfinder durch die von ihm entwickelte Laufmaschine, die als Draisine Berühmtheit erlangte. Auch bei den großen Entwicklungen in der Kommunikationstechnik, bei Telefon, Radio, Fernseher und Computer, standen Deutsche Pate. Physiker und Chemiker machten bahnbrechende Erfindungen - etwa bei der Quantenphysik oder der Kernspaltung - und waren deshalb lange führend bei der Zahl der Nobelpreise. Der Nationalsozialismus war auch hier eine Zäsur - brillante Forscher wie Albert Einstein, James Franck und Max Born wurden ins Exil getrieben. Andere fügten sich dem Willen und den Vorgaben des menschenverachtenden Regimes. Wernher von Braun beispielsweise baute für Hitler sogenannte "Vergeltungswaffen".
wer wir sind
Teil 6
befunde und stereotype
Sind es die „deutschen Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß oder eher Eigenheiten wie das Abendbrot oder die Kehrwoche, die das Image der Deutschen prägen? Warum wählten laut einer Umfrage der BBC im Jahr 2013 Menschen aus 25 verschiedenen Nationen Deutschland zum „beliebtesten Land der Welt“? Und wie erklärt es sich, dass nichtsdestotrotz Deutsche von Karikaturisten im Ausland immer wieder als wütender Aggressor mit Hitler-Bärtchen oder als vollbusige Germania mit Pickelhaube dargestellt werden? Bei der Frage nach den Selbst- und Fremdbildern trifft Christopher Clark auf viele amüsante, sehr unterschiedliche, manchmal widersprüchliche Befunde, aber auch auf Stereotype mit historischen Wurzeln.
Zum Beispiel die vielzitierte „German Angst“, im Ausland häufig belächelt als Melancholie und Schwarzseherei der Deutschen. Dabei sehen Historiker und Psychologen ihre wahren Gründe in den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, die unsere Geschichte prägten – beginnend mit dem Dreißigjährigen Krieg bis hin zu den beiden großen Weltenbränden des 20. Jahrhunderts. Auch andere „typisch deutsche“ Eigenschaften, wie die viel zitierte Sparsamkeit soll eine Folge von Krisenzeiten sein: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“, heißt es in einem bekannten Sprichwort. Und bereits Martin Luther mahnte: „Der ersparte Pfennig ist redlicher als der erworbene!“ Christopher Clark wundert es daher nicht, dass viele Deutsche Zahncremetuben bis auf das letzte Milligramm ausquetschen, dass sie Lampen selten unachtsam brennen lassen, Strümpfe lieber stopfen als wegwerfen und die Angebote der Supermarktwerbeblättchen studieren wie eine Bibel.
Die Liebe der Deutschen - kleine Tugenden der Freiheit
Während die Landsleute im Ausland für eine stabile Wirtschaft und ein funktionierendes Steuer- und Sozialsystem bestaunt werden, löst ihr Eifer in Umweltdingen selbst bei Deutschlandfans wie Christopher Clark Rätselraten aus. Vor allem die Mülltrennung ist für Betrachter von außen ein Buch mit sieben Siegeln. Ein kompliziertes Pfandrückgabesystem macht die Verwirrung für so manchen Zeitgenossen perfekt. Clark begibt sich auch ins Reich der deutschen Schrebergärten, die „kleine, umzäunte Freiheit der Deutschen“, wie er es nennt: „Die Liebe der Deutschen zur Natur feiert hier fröhliche Urständ.“ Doch auch hier habe „alles seine Ordnung – eben eine Garten-Ordnung: Rasen statt Wiese. Unkraut, schrecklich!“ Ein Wort übrigens, das es in anderen Sprachen so nicht gibt. Die Deutschen „entschlüpfen der Definition“, stellte einst der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche fest. Doch spätestens seit „die Welt“ bei der Fußball-WM 2006 „zu Gast bei Freunden“ war, hat sich das internationale Rätseln um die „unberechenbaren Deutschen“ merklich entspannt. Die Menschen hierzulande präsentierten sich – so manchem Vorurteil trotzend – als überaus gastfreundlich, feierlaunig und offen. „Die Deutschen von heute wollen eben in Eintracht mit ihren Nachbarn leben, nicht über und nicht unter andern Völkern“, lautet eine von Clarks Schlussfolgerungen.
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